Erst einmal:  HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zum Studienplatz an der FAU Erlangen!

Los geht's im ersten Semester als Zahni, was anfangs ziemlich aufregend und anstrengend wird. An jeder Ecke warten neue Herausforderungen und Erfahrungen und das kann einen ziemlich überfordern. Aber keine Sorge: das geht fast allen zu Beginn des Studiums so. Ihr werdet ganz bald merken, dass es sehr viel Spaß machen kann und dass es sich lohnt Zahnmedizin zu studieren.

Das erste Semester ist besonders von den naturwissenschaftlichen Fächern wie Biologie, Chemie und Physik geprägt. In allen drei Grundlagenfächern besucht ihr neben der Vorlesung auch ein Praktikum. Zudem werdet ihr euch in Allgemeine Histologie und Embryologie des Menschen mit der "Wissenschaft von biologischen Geweben" auseinandersetzen, also die Entwicklung und Unterscheidung verschiedener Gewebetypen und Zellen des menschlichen Körpers erlernen. In Funktionelle Anatomie des Bewegungsapparats des Menschen werden euch dann die Grundlagen der makroskopischen Bestandteile des Körpers vermittelt und ihr lernt das Skelett und die wichtigsten Muskelgruppen kennen. Sowohl die Histologie als auch Anatomie Vorlesungen werden durch praktische Seminare am Mikroskop bzw. an Modellen ergänzt. In Medizinischer Terminologie wird euch die lateinische Sprache nähergebracht, damit euch die anatomischen Fachbegriffe etwas leichter über die Lippen kommen. Schließlich habt ihr mit Allgemeiner Werkstoffkunde und Einführung in die Zahnmedizin endlich auch Vorlesungen, wo es mal (fast) nur um Zahnmedizinisches geht. Hier erfahrt ihr, mit welchen Materialien ihr es in eurem Berufsalltag zu tun haben werdet und bekommt einen Einblick in die verschiedenen Möglichkeiten, die euch das Fachgebiet der Zahnmedizin bietet.

In eurem zweiten Semester habt ihr nun nicht mehr ganz so viele Fächer. Als Weiterführung aus dem ersten Semester belegt ihr Spezielle Werkstoffkunde, hier besprecht ihr weitere dentale Materialien. Im Fach makroskopische und topographische Anatomie wird im berüchtigten "Präpkurs" aufbauend auf eurem Wissen aus dem ersten Semester nun die gesamte menschliche Anatomie mit all ihren feinen Strukturen und Eigenheiten besprochen. Im Fach Einführung in die Zahnmedizin inkl. Berufsfelderkundung werden euch, wie der Name schon vermuten lässt, u. a. die Möglichkeiten für spätere zahnmedizinische Berufe aufgezeigt und ihr könnt euch an den ersten praktischen Aufgaben erproben. Zudem werdet ihr das Fach Zellphysiologie belegen, dabei handelt es sich um die Wissenschaft der Funktion einer einzelnen Zelle.  Schließlich kommt noch das Biochemische Propädeutikum auf euch zu, hier werden euch Grundlagen im Bereich der Biochemie beigebracht, um den Einstieg in die Biochemie im kommenden Semester zu erleichtern. Neben den obligatorischen Fächern habt ihr noch die Option Einführung wissenschaftliches Arbeiten zu wählen und ein bisschen in die Welt der Forschung zu schnuppern.

In diesem Semester dreht sich alles um die Themen Biochemie und Physiologie. Neben den Vorlesungen zu Nährstoffen, Stoffwechsel, Genetik bzw. Herz-Kreislauf-System, Atmung und Nierenfunktion müsst ihr auch Praktika absolvieren, um euer Wissen aus den Vorlesungen in spannenden Versuchen anzuwenden und zu vertiefen. Außerdem werdet ihr Spezielle Histologie und Embryologie sowie ein dazu begleitendes Praktikum am Mikroskop belegen und mehr über den mikroskopischen Aufbau menschlicher Organe erfahren.

In eurem letzten Semester vor der Z1-Prüfung beschäftigt ihr euch mit Neuroanatomie, dem letzten Abschnitt des anatomischen Curriculums. Daneben dürft ihr euch auch auf ein letztes Semester Biochemie und Neurophysiologie mit entsprechenden Praktika freuen. Final werdet ihr euch in Zahnmedizinischer Propädeutik und dem zugehörigen Demonstrationskurs mit präventiver Zahnheilkunde und dentaler Technologie befassen.

Der erste vorklinische Abschnitt wird mit der Z1-Prüfung (erster Abschnitt der zahnärztlichen Prüfung) abgeschlossen. Diese mündliche Prüfung findet regelhaft nach dem 4. Semester statt und umfasst die Fächer Physik, Chemie, Anatomie und Histologie, Physiologie, Biochemie sowie dentale Technologien. Voraussetzung ist neben der erfolgreichen Teilnahme an oben genannten Lehrveranstaltungen die Teilnahme an Medizinischer Terminologie, ein absolviertes Krankenpflegepraktikum (1 Monat) und ein Praktikum im Rahmen der Berufsfelderkundung.

Jetzt wird es zahnmedizinisch! Nach bestanderer Z1-Prüfung habt ihr euch bewährt und es geht richtig los: In den Fächern Zahnerhaltungskunde, Zahnärztliche Prothetik, Kieferorthopädie und Oralchirurgie sowie Mund, Kiefer-, Gesichtschirurgie erlernt ihr die theoretischen Grundlagen der zahnärztlichen Behandlung von Füllungen und Wurzelkanalbehandlungen über Kronen und Prothesen zu Zahnspangen und chirurgischen Eingriffen wie Implantaten und Tumorresektionen. All dieses Wissen dürft ihr auch praktisch anwenden und an Phantompuppen eure ersten Füllungen legen, Zähne für eine Brücke präparieren und Zähne ziehen.

Der zweite vorklinische Abschnitt wird mit der Z2-Prüfung (zweiter Abschnitt der zahnärztlichen Prüfung) abgeschlossen. Diese mündlich-praktische Prüfung findet frühestens 1 Jahr nach bestandener Z1-Prüfung statt. Die oben genannten Fächer werden innerhalb von zwei Wochen in mehreren praktischen Prüfungen am Phantomkopf und einer mündlichen Prüfung pro Fach abgefragt.

Nach Bestehen dieser Prüfung steht dem Eintritt in den klinischen und letzten Studienabschnitt nichts mehr im Wege.

Im klinischen Abschnitt behandelt ihr eure Patienten in allen zahnmedizinischen Disziplinen. Außerdem belegt ihr allgemeinmedizinsiche Fächer wie Innere Medizin.

Neben Wissenschaftlichen Arbeiten muss außerdem eine vierwöchige Famulatur abgeleistet werden, die frühestens nach bestandener Z1-Prüfung absolviert werden kann.

Das Staatsexamen kann frühestens zwei Jahre nach bestandener Z2- Prüfung abgelegt werden und beendet das Studium. Die medizinischen Fächer werden schriftlich an einem bundeseinheitlichen Termin geprüft, die zahnmedizinischen Fächer in mündlich-praktischen Prüfungen innerhalb von 6 Monaten.